Südafrika
Hauptgrund nach Südafrika zu reisen war für uns die Möglichkeit den vom Aussterben bedrohten weißen Hai zu begegnen.
Circa 2 Autostunden von Kapstadt entfernt liegt an der Ostküste das Fischerdorf Gansbaai mit der vorgelagerten Dyer Island, dieses Gebiet gilt weltweit als der beste Platz um weiße Haie anzutreffen.
Nicht nur beim Wetter war uns das Glück hold, bei der ersten Ausfahrt tauchte der erste „Weiße“ bereits 5 Minuten, nachdem wir in der „Gänsebucht“ geankert haben, auf. Bei 3 Tagestrips haben wir jeweils zwischen 10 u. 15 dieser eleganten Meeresräuber gesichtet, teilweise wurde unser Boot von 4 Haien gleichzeitig umkreist. Unter Wasser stieg der Adrenalinspiegel bis ins Unermessliche, als sich die bis zu 5 Meter großen Tiere dem Käfig bis auf einige Zentimeter näherten, kurz abdrehten und vereinzelt den Käfig attackierten.
Unsere Route 2003:
Johannesburg-Soweto-Pretoria-Middelburg-Krüger NP-Drakensberge-Ulundi-Hluhluwe Umfolozi NP-St.Lucia Wetlands-Durban-Protea Banks u. Aliwal Shoal (Tauchen)-Kapstadt-Kaphalbinsel-Hermanus-Gansbaai-Cape Agulhas-Kapstadt.
Besonders einprägsam verlief der Besuch einer Familie in einem Armenviertel in Soweto und die Einladung zweier Zuluprinzen in Kwa Zulu Natal. Von den zahlreichen Wildlifebegegungen möchte ich neben dem weißen Hai noch folgende als einzigartig und besonders aufregend hervorheben: die zahlreichen Nashörner im Hluhluwe NP, Geparde, Wildhunde und ein Löwenrudel mit 18 Tieren im Krüger, ferner den mehrmaligen Besuch von Elefanten in einem Camp im Tibervati Areal des Krüger, die ihren Durst jedes Mal im Swimmingpool gelöscht haben, das Whalewatching bei Hermanus bei dem unser Boot mehrere Stunden inmitten von mehr als 15 südlichen Glattwalen schaukelte und last but not least die possierlichen Brillenpinguine bei Boulders.
- 2005: Gansbaai war neben Kapstadt das einzige Ziel, dass wir nach 2003 nochmals aufsuchten. Am Vortag um 18 Uhr in Kapstadt angekommen, war ich am nächsten Tag bereits um 10 Uhr im Käfig auf ein Wiedersehen mit den grossen weissen Haien. Dabei konnten wir am ersten Tag 9 dieser vom Aussterben bedrohten eleganten Meeresräuber beobachten. Der Wettergott hat es diesmal nicht so gut mit uns gemeint, wegen des rauhen Klimas und der stürmischen See mussten die Ausfahrten an den nächsten 2 Tagen abgesagt werden. Stattdessen relaxten wir in Hermanus, dort hat man weltweit die besten Möglichkeiten Wale vom Land aus zu beobachten. Die nächsten Tage verbrachten wir entlang der Garden Route zwischen Mossel Bay und Port Elisabeth. Bei zum Teil sehr anstrengenden Wanderungen durch tropische Regenwälder, vorbei an einsamen, wunderschönen Strandabschnitten erkundeten wir die Landschaft. Höhepunkt: die zerklüftete Felsenküste im Tsitsikamma NP und die Region um Knysna. Über den Outeniquapass ging es weiter in die kleine Karoo nach Oudtshoorn, dem Weltzentrum der Straussenzucht. Beim Besuch einer Straussenfarm konnte Margit ihr Geschick bei einem Ritt probieren, ich war mit meinen 85 kg zu schwer dafür. Die wohl grösste Attraktion der kleinen Karoo stellen die Cango Caves dar, unterirdische Dolomithöhlen mit phantastischen Tropfsteinformationen. Im Addo Elephant Park sahen wir mehrere Stunden einer grossen Elefantenfamilie zu , die ihr 1Tage altes Baby von allen Seiten behütet und geschützt hat, sodass es nur schwer zu fotografieren war. Über das historische Graaf Reinet führt die Route in die Wüste der grossen Karoo. An Schlaf war hier in unserer mit Strohdach bedeckten Hütte nicht zu denken, kurz vorm Einschlafen krabbelte eine südafrikanische „Riesenspinne“, die an Grösse und Aussehen einer Tarantel ähnelte, hinter dem Vorhang hervor, eine kleinere wurde neben dem Fenster entdeckt. Anschliessend sehr frühe weitschweifende Fahrt in die Diamantenstadt Kimberley, weiter zur faszinierenden Dünenlandschaft nach Witsand zum eigentlichen Höhepunkt der Reise, dem Kgalagadi Transfrontier Park (ehemals Kalahari Gemsbok NP).
Nach 4 aufregenden Tagen mit vielen Tiererlebnissen, unter anderem die mächtigen Kalahari Löwen mit der dunklen Mähne, vielen Jungtieren, einer Antelopengeburt und einigen Schlangenerlebnissen (Kap-Kobra und Puffotter) verbrachten wir 2 interessante Tage bei den Buschmännern der Kalahari, den „San“.
Nach dem Besuch der Augrabie Fälle fuhren wir für 5 Tage ins südliche Namibia zum Fish-River-Canyon (zweitgrösster Canyon der Welt), nach Lüderitz und zur Geisterstadt Kolmannskuppe. Weiter zum Köcherbaumwald nach Messosaurus, benannt nach dem vor kurzen entdeckten, sehr gut erhaltenen ältesten Fossil des südl. Afrikas, einem Messosaurus (ca. 280 Mill. Jahre alt). Über das Namaqualand mit einem Abstecher zum Vogelparadies nach Lamberts Bay, weiter durch die Cederberge, schliesst sich der Ring nach 7.700 gefahrenen Kilometer wieder in Kapstadt. - 2006: Im Juni 2006 (im südafrik.Winter) brachen meine Frau und ich zu einer neuerlichen Reise nach Südafrika auf. Der südafrikanische Winter gilt als die beste Reisezeit um den weissen Hai zu beobachten. Dabei hatten wir riesiges Glück und konnten einen Trip alleine mit einem südafrikanischen Filmteam und den bekannten Haiexperten Andre Hartmann und Brian McFerlane verbringen. Verfilmt wurde das wahre Schicksal eines Mannes der vor 2 Jahren beim Hummertauchen vom weissen Hai gebissen wurde und fast verblutet wäre und hier das erste Mal seit diesem schweren Unfall wieder ins Wasser stieg.
Die anschliessenden Wochen verbrachten wir im Norden Südafrikas vorwiegend im Zululand Kwa Zulu Natal. Ein besonderes Erlebnis war die Verlobungszeremonie bei den Zulus.
Unsere Route: Kimberley, Sun City, Pilanesberg NP, Pretoria, Drakensberge, Empangeni, Hluhluwe NP, Tembe NP, St. Lucia, Scottburgh (Tauchen), Durban.
Im Dezember 2006 fuhr ich mit einem Freund in den nördlichen Teil Südafrikas ins Land der Zulus und zu den Königreichen Lesotho und Swaziland. Eigentlich wäre zu dieser Zeit im nördlichen Teil Südafrikas Regenzeit aber die Klimaveränderungen waren auch hier zu spüren. In 3 Wochen hat es lediglich 4 x für ein paar Stunden geregnet. Im Krüger NP herrschten teilweise Temperaturen bis 48 Grad C. Einmalige Tierbeobachtungen, darunter 2 Leopardensichtungen aus nächster Nähe und eine Löwenfamilie mit 4 Jungen entschädigten für grosse Strapazen. Das Tauchen an der Sodwana Bay gestaltete sich durch einen Sturm abenteuerlich und schwierig. Beim Rafting am Olifants River musste ich froh sein nur mit ein paar Blessuren und blauen Flecken davon gekommen zu sein. Weitere Höhepunkte: die Landschaft Swazilands und die Bergwelt Lesothos. - August/September 2015:
Unsere Route: Kapstadt-Paternoster-Namaqualand-Niewoudtville-Hermanus-Gansbaai-Oustshoorn-Knysna-Tsitsikamma NP-Kapstadt.
Ein Plan unserer Reise war die Blüte der Wildblumen entlang der Westküste zu erleben. Die Vorzeichen dafür standen sehr gut, es gab 2 Monate zuvor intensiven Regen in dieser Gegend. Es war wirklich beeindruckend Blumenteppiche von mehreren Quadratkilometern in dieser sonst einsamen und kargen Gegend. Besonders intensiv blühten sie im West Coast NP, rund um Nieuwoudtville, Springbok und im Namaqualand. Laut den Einheimischen die schönste Blütezeit seit vielen Jahrzehnten.
Anschließend führte uns die Reise zurück zur Südküste nach Hermanus, De Kelders und Gansbaai. In der Walker Bay konnten wir beim Frühstücken mehrere südliche Glattwale beobachten, die sich langsam entlang der Küste schwammen, darunter auch ein Albino Walbaby. Von den Käfigtauchtouren mit dem weißen Hai waren wir dieses Mal nicht so begeistert, zu sehr hat der Massentourismus mittlerweile auch bei Brian Mc Farlane bzw. seinem Sohn Einzug gehalten. Die letzten Tage nutzen wir zur Entspannung und kleineren Wanderungen an unserem Lieblingsplatz in Südafrika, im Tsitsikamma NP. - August/September 2016:
Unsere Route: Johannesburg-Soweto- Swasiland- Mkhaya NP- Giants Castle- Sani Pass-Lesotho-Witsand- Kalagadi Transfrontier NP- Van Zylsrus- Augrabie Fälle- Richtersveld NP- Namaqualand- Paternoster- Kapstadt.
Als wir in Johannesburg ankamen, trauten wir unseren Augen nicht so recht, wir bekamen als Mietauto einen völlig neuen Ford- Allrad. Somit waren wir zuversichtlich, dass wir die geplante Route ohne gröbere Probleme schaffen konnten. Es standen einige ganz schwierige Herausforderungen auf der Tagesordnung. Von Johannesburg und Soweto waren wir positiv überrascht, sie zählen mittlerweile nicht mehr zu den gefährlichsten Städten der Welt. Als wir Swasiland erreichten, war eine sofortige Planänderung erforderlich. Der Höhepunkt des Umhlanga Reed Tanz wurde vorverlegt. Gott sei Dank hatten uns die Einheimischen informiert, sonst hätten wir dieses einzigartige Event, auf dem unsere Reise aufgebaut war, gar nicht erleben können. Meine Frau musste sich zuerst traditionelle Kleidung kaufen, anschließend durften wir 2 Tage teilnehmen. 100.000 afrikanische Frauen sind eigens angereist um für die königliche Familie zu tanzen. Insgesamt wurden am Höhepunkt des Festes ca. 300.000 Personen im Stadion gezählt. Wir waren mehr als begeistert, wobei diese Feststellung noch untertrieben ist.
Weiter geht die Reise in die Drakensberge nach Südafrika und Lesotho. Bei Giants Castle konnten wir von einem „Vulture-Hide“ die seltenen Bartgeier fotografieren. Als wir den Sani-Pass bewältigt hatten, freuten wir uns auf ein kühles Bier in der höchsten Kneipe Südafrikas.
Auf den nächsten Abschnitt freuten wir uns ganz besonders: zuerst zum Witsand Nature Reserve und dann entlang der Grenze zu Namibia zum Richtersveld NP, den schwierigsten Teil unserer Reise. Die einsamen, kargen Landschaften erinnern eben an Namibia. Hier konnte ich mich beim Fotografieren so richtig austoben.
Der Kalagadi Transfrontier Park ist wegen der roten Dünenlandschaft und dem Vorkommen besonderer Tierarten unser Lieblingspark in Südafrika. In den ausgetrockneten Flusstälern wurden wir vom Tierreichtum überrascht. So sahen wir u.a. Erdmännchen, mehrmals Löwen, einen Leopard und eine Gepardenfamilie mit 4 Jungtieren.
Die Augrabie-Fälle sind während der Trockenzeit wenig spektakulär. Die Blüte der Wildblumen im Namaqualand im Jahr 2016 ebenso, weil es im Gegensatz zum vergangenen Jahr kaum Niederschläge gab. Die Zufahrt, sowie die Fahrt im Richtersveld NP war eine Herausforderung für unseren Allrad. Wechselnd eine Sand, Stein- und Schotterpiste bei der wir auch mit der Hand die Piste präparieren mussten. Wir waren ganz auf uns alleine gestellt, begegneten in 4 Tagen nur 3 Autos. Die Landschaft entlang des Oranje, die Bergwüste und die blühenden Sukkulenten entlang des Helskloof Passes hat für viele Strapazen entschädigt, auch die Selbstversorgungshütten in Tatasberg und Gannakouriep sind wunderschön in die Landschaft eingebettet und eine Oase zum Regenerieren. Dieser NP erinnert an das Kaokoveld im Norden Namibias, wir werden sicher noch einmal kommen.